Mit unseren Koffern bewaffnet gingen wir in die Empfangshalle. Dort warteten dann schon Jessy und Thorsten auf uns. Damit wir sie auch erkennen konnten, hielt Jessy ein Willkommensschild hoch, auf dem unser aller Namen standen. Nach einer herzlichen und fröhlichen Willkommenszeremonie machten wir uns auf den Weg zu unserem Kleinbus. Vor dem Flughafen nahm ich einen tiefen Zug Südafrikanischer Luft. Ich war angekommen! Ein Traum ging in Erfüllung. Unfassbar! Unser Fahrbarer Untersatz für die nächsten zwei Wochen war ein Toyota Quantum. Geschickt packten wir uns und unser Gepäck ein und fuhren los. Da wir erst um 14Uhr ins Guesthouse konnten, entschieden wir uns, direkt die Küstenfahrt entlang des Westkaps und des Ostkaps zu bestreiten. Entlang der False Bay fuhren wir zunächst das Westkap Richtung Süden entlang. Durch Fish Hoek und Simonstown. Schnell das erste Mal Geld abgehoben. Mit 2600 Rand (Etwa 200€) sollte ich erst mal eine Weile hinkommen. Bevor wir dann zum Ostkap aufbrachen, hielten wir am Restaurant „Black Marlin“ und aßen unsere erste Mahlzeit in Südafrika. Dort lernte ich auch das Getränk kennen, das mir auf dieser Reise zum Verhängnis wurde. „Appletiser“ Lecker lecker! Wie Apfelschorle, nur viel viel besser! Mit Blick aufs Meer genossen wir diesen schönen, leckeren Zwischenhalt. Jessy und Thorsten hatten hier eine kleine Überraschung für uns. Jeder bekam eine Tüte mit lauter tollen Sachen überreicht. Unter anderem fanden wir darin das Reiseprogramm und einen Schlüsselanhänger mit Perlentieren. Ich hatte einen Delfin :) Gesättigt gingen wir wieder zum Auto. Von Erschöpfung war kaum etwas zu spüren, die Aufregung siegte. Auf dem Chapman´s Peak Drive fuhren wir am Atlantischen Ozean entlang. Ein wahnsinniger Ausblick erwartete uns hinter jeder Ecke. Es war schon jetzt schöner, als ich es mir in meinen Träumen hätte ausmalen können. Wir fuhren an einigen Orten vorbei, an denen wir uns in den nächsten Tagen auch noch intensiver aufhalten würden. Vorbei am Strand in Noordhoek, an den Misty Cliffs, und mit einem Halt am Chapman´s Peak. Einer sehr beeindruckenden Aussichtsplattform mit Blick auf Hout Bay. Auch diesen Ort lernen wir im Laufe der Reise noch ein wenig kennen, wenn es zu den Seehunden raus, zur Seal Island, geht. Am Chapman´s Peak sahen wir dann auch das erste mal Rauchwolken in den Bergen. Da es hier im Sommer sehr warm und trocken ist, gibt es oftmals Brände. Leider nicht nur in den Bergen, sondern auch innerorts. Manchmal werden Brände auch bewusst gelegt, um Gebiete zu roden. Dabei kommt es dann leider auch vor, dass die Feuer außer Kontrolle geraten.
Genug verweilt, weiter mit dem Roadtrip! Weiter die Landschaft bestaunt.
Wir hielten oft an, um mal hier und da die Landschaft zu bestaunen und ein paar Bilder zu machen. Diese Rundreise machte sehr viel Appetit auf die nächsten beiden Wochen!
Am frühen Abend erreichten wir dann Camps Bay. Dort zogen wir uns direkt die Schuhe aus und stürmten auf den Strand los. Das erste Mal die Füße im Atlantik baden. Wir genossen zuerst die letzten Sonnenstrahlen des Tages und genossen dann den Sonnenuntergang. In Ruhe ankommen und die Seele baumeln lassen. Das war der perfekte Ausklang für den Tag. Als die Sonne dann verschwunden war, gingen wir ins „Primi Piatti“ und freuten uns auf ein leckeres Abendessen. Nachdem wir Pizza, Salate und Nudeln bestellt hatten, warteten wir geduldig. Plötzlich wurde es dunkel. Der Strom war weg. Die, die Pizza bestellt hatten, mussten nun um bestellen, da es ohne Strom keine Pizza gab. Also gab es nur Nudeln und Salate. Wir erfuhren, dass der Stromausfall nicht zufällig war. In der Gegend von Kapstadt wird täglich immer mal an verschiedenen Orten der Strom ausgestellt, da Südafrika seinen Strom verkauft und so wohl nicht mehr genug für sich selbst hat. Also gab es für uns ein Candle Light Dinner. Das machte das Ganze natürlich noch gemütlicher. Nach dem Essen stiegen wir wieder in unseren Bus und machten uns auf zum Guesthouse. Mit unseren Koffern bepackt, nahmen wir die letzte Hürde des Tages. 131 Stufen rauf zum Schlafplatz. Schnell die Zimmer verteilt und eingenommen. Doch bevor ich schlafen gehen konnte, warteten in Deutschland noch einige Leute auf einen Bericht mit Bildern vom ersten Tag. Ich habe mit meiner kleinen Digitalkamera zwischendrin auch ein paar Bilder gemacht, die ich dann per WLAN auf mein Handy geschickt habe und dann weiter per WLAN nach Europa. Als die Nachricht raus gegangen war, ging ich noch ein paar Minuten auf den Balkon und genoss die Aussicht, bevor ich dann überglücklich ins Bett fiel. Der erste Tag war rum und ich schnell in meinem Traumland im Land der Träume.